Navigation

JOSEPHINE STEINECKE – FREIE TRAUREDNERIN

Die Trauung ist einer der schönsten Höhepunkte des Hochzeitstages. Gerade deshalb sollte ihr auch viel Aufmerksamkeit zugespielt werden. In einem normalen Standesamt finden am Tag viele Hochzeiten statt, sodass die Standesbeamt*innen gezwungen sind, täglich die immer gleiche Rede zu halten. Natürlich fügen sie häufig ein paar persönliche Sätze zum Brautpaar ein, aber in wirklich seltenen Fällen ist eine standesamtliche Traurede individuell und emotional.

Bei einer freien Trauung habt ihr die Möglichkeit, eure Trauung ganz besonders zu gestalten. Dabei habt ihr die freie Wahl über den Ablauf, die Musik, Reden, den Ort und Traditionen. Und das Beste:  ihr könnt euch eine Traurednerin oder einen Trauredner aussuchen, die/der perfekt zu euch passt. So wird eure Trauung einzigartig und ein Highlight für euch und eure Gäste sein.

Als ich Josephine kennenlernen durfte, war ich gleich von ihr begeistert. Sie hat eine unfassbar fröhliche Art und eine super angenehme Stimme. Ich war sofort davon überzeugt, dass sie eine wunderbare Traurednerin ist. Im Oktober 2020 durfte ich dann eine ihrer Hochzeiten fotografisch begleiten und die Trauung war einfach nur toll.

Liebe Josie, wie bist du zu diesem ganz wundervollen Job gekommen?

Durch ein Brautpaar aus der Hochzeitsplanung, die keine „fremde“ Rednerin buchen wollten. Ich hatte das Paar schon lange in der Hochzeitsplanung begleitet und sie haben mich wochenlang überredet, bis ich zugesagt habe. Von da an gab es für mich kein Zurück mehr aus den Traureden. Ich bin dem Paar bis heute noch so unendlich dankbar, dass sie mich zu dieser Aufgabe „gedrängt“ haben.

Welchen Moment bei einer Trauung ist für dich der schönste?

Der schönste Moment ist – ganz  klar – der Moment des Einzugs. Die Trauung beginnt, alles liegt noch vor einem, die ganze Zeremonie, das Eheversprechen, der ganze Hochzeitstag. Alle haben sich auf den Weg gemacht, um JETZT dabei zu sein.

Der (in der Regel) Bräutigam steht vorn bei mir und wartet, dass seine Braut – geführt vom eigenen Vater oder einer anderen geliebten Bezugsperson – zum „Altar“ geführt wird. Diese Spannung, diese Aufregung, das erste Mal sich sehen, dieses Warten seit Monaten und manchmal Jahren auf diesen einen Moment, ist einfach unbeschreiblich!

Was ist dir bei der Vorbereitung deiner Rede besonders wichtig?

Dass sich die Paare Zeit nehmen, meine Fragen zu beantworten. Desto mehr Input ich bekomme und umso mehr Zeit sich ein Paar für die Beantwortung meiner Fragen nimmt, desto liebe- und humorvoller kann ich die Rede und Zeremonie des Paares gestalten.

Welche war die ungewöhnlichste Zeremonie, die du als Traurednerin begleiten durftest?

Eine deutsch-französische Trauung auf Hiddensee. Die Gäste wurden auf Pferden zum Strand gebracht, da keine Autos auf der Insel erlaubt sind. Ich selbst bin zur Zeremonie geritten. Das werde ich nie vergessen.

Wie ist so eine Traurede so aufgebaut?

Die Zeremonie startet mit einem einleitenden Part, damit das Paar und die Gäste die Möglichkeit haben, erst einmal von ihrer unendlichen Aufregung „runterzukommen“. Der Kern der Zeremonie bildet die persönliche Geschichte des Paares und anschließend kommt es zu den zeremoniellen Akten wie Ja-Wort, Ringwechsel, Eheversprechen, Kuss und so weiter. Selbstverständlich spielen musikalische Elemente eine Rolle und das Paar kann aus einer Vielzahl symbolischer Rituale und Bräuche wählen, die mit in die persönliche Trauzeremonie eingebaut werden können.

Was macht für dich eine gute Traurede aus?

Die Trauzeremonie so zu gestalten, dass sie zu dem Paar passt und nicht zu mir als Rednerin. Wünsche zu akzeptieren, zu respektieren und nicht eigene „Das mache ich aber immer so“-Verhaltensregeln durchzusetzen. NUR das Paar entscheidet, wie ihre Zeremonie abläuft und welche Inhalte sich dort wiederfinden werden.

Ganz wichtig ist auch der Umgang mit sensiblen Themen, hier ist viel Taktgefühl und Empathie gefragt! Niemand möchte mit Schwächen und Ängsten in einer Traurede konfrontiert werden und das gehört dort auch absolut nicht hin.

Gibt es Teile einer Trauung, die deiner Meinung nach von den Gästen am liebsten gehört wird?

Oh ja – das ist auf jeden Fall das gegenseitige, persönliche Eheversprechen, welches sich Liebende häufig während einer Trauzeremonie geben. Für die Gäste und für mich einer der emotionalsten Momente einer Zeremonie. Ich erzähle natürlich im Laufe der Trauung unglaublich schöne und auch humorvolle Dinge über das Paar, aber nichts ersetzt die Worte, die sich die beiden gegenseitig geschrieben haben für diesen einen Moment!

Man muss aber auch dazu sagen: der Zeremonie fehlt es andersrum an nichts, wenn sich das Paar gegen ein Eheversprechen entscheidet. Nicht jeder redet gern vor versammelter Mannschaft von seinen tiefsten Gefühlen und das ist auch in Ordnung.

Schon als Jugendliche habe ich es immer gehasst vor vielen Leute unter Druck Vorträge halten zu müssen. Ich hatte viel mit Lampenfieber zu tun und hatte immer Angst mich zu verhaspeln. Hast du mit der Zeit das Lampenfieber abgelegt? Oder hast du bestimmte Strategien, um nicht so nervös vor einer Trauung zu sein?

Wenn ich ganz ehrlich bin, bin ich noch heute vor jeder einzelnen Trauung nervös. Ganz einfach aus dem Grund, weil ich mir für das Paar wünsche, dass die bevorstehenden 45 Minuten reibungslos für sie ablaufen. Dass sich kein Kind verletzt, der Strom nicht ausfällt, der Ring passt oder oder oder… – sobald ich meine ersten Worte gesprochen habe und in die Augen meines Paares sehe und in die der Gäste, ist die Aufregung schlagartig verflogen.

Wie hat sich die Trauung für dich in den letzten Jahren verändert? Gibt es Trends?

Tatsächlich ist eine freie Trauung zeitlos wundervoll. Im Mittelpunkt steht, und so wird es auch immer bleiben, das Brautpaar und ihre Liebesgeschichte. Nur die symbolischen Rituale und Bräuche verändern sich hin und wieder mit der Zeit.

Wie ist deine Einstellung zu standesamtlichen Trauungen und was rätst du deinen Paaren bei der Vorbereitung der Rede für die Standesbeamtin?

Standesamtliche Trauungen sind wichtig, diese sollte vom Paar nicht unterschätzt werden. Schließlich gibt sich das Brautpaar hier vor dem Gesetz das „JA-Wort“. Man muss aber ganz klar wissen, dass der investierte Zeitaufwand kaum 1/4 zu einer freien Trauung beträgt und individuelle Entscheidung selten Platz haben. Deshalb entscheiden sich so viele Paare für eine weitere, freie, ausführliche, persönliche und individuelle Trauzeremonie.

Mit welchen Kosten müssen deine Brautpaare so mindestens rechnen? Kannst du uns einen groben Überblick geben?

Der Preis einer freien Trauung ist, wie viele Dienstleistungen in der Hochzeitsbranche, abhängig von Ort und Zeit. Es gibt eine Hauptsaison zwischen Mai und Oktober, an Samstagen in diesen Monaten zahlt das Paar mehr als bspw. an einem Donnerstag im Januar. Bei einer freien Trauung auf Mallorca, die mit einem deutlich höheren Zeitaufwand verbunden ist, als bspw. in Mecklenburg-Vorpommern oder Umgebung, zahlt das Paar ebenfalls den Mehraufwand der Reise. Dazu muss ich sagen, dass ich nur eine Trauung pro Tag durchführe, um die absolut höchste Qualität sicherzustellen. Abschließend kann ich aber sagen, dass sich mein Preis für eine freie, persönliche und individuelle Trauzeremonie zwischen 1.200,00 € und 1.500,00 € bewegt.

Hier findet ihr eine Hochzeitsreportage von einer Hochzeit, bei der Josie die Traurede gehalten hat: